Nach weniger als drei Jahren übernahm Hofer bei get press einen Team Lead inklusive disziplinarischer Verantwortung für sieben Personen. Zuvor sammelte sie Erfahrungen bei Zeitungen, beim Radio und beim Fernsehen. Heute betreut sie Mandate aus Bereichen wie Mental Health oder Erneuerbare Energien.
Du leitest bereits ein Team aus sieben Personen. Wie hast du dich auf diese Aufgabe vorbereitet?
Bei meinem Team habe ich auch disziplinarische Verantwortung. Ich führe also Quartals- und Gehaltsgespräche, erstelle Ausbildungspläne und bin maßgeblich an den Entscheidungen von Beförderungen etc. beteiligt. Alles Aufgaben, die natürlich viel Verantwortung mit sich bringen. Vieles konnte ich schon von meiner eigenen Führungskraft lernen. Darüber hinaus haben wir auch ein Programm, also eine Art Ausbildung für angehende Führungskräfte. Dabei konnte ich mir bereits wichtige Kompetenzen für die Teamlead-Position aneignen. Ich habe zum Beispiel gelernt, wie ich richtig Feedback gebe, was Motivatoren oder Detraktoren von Mitarbeitenden sein können und wie ich auch meine eigene Führungskraft “führen” kann. Für dieses Programm bin ich sehr dankbar. Natürlich gehen Theorie und Praxis meistens ein bisschen auseinander. Vieles ist ehrlicherweise auch Trial und Error. Ich habe Fehler gemacht, falsche Entscheidungen getroffen und dann dazugelernt. Mein größtes Learning: Menschen sind so unterschiedlich und individuell und es gibt keine ”one-size-fits-all“-Lösung für Führungsaufgaben.
Du hast vor deinem Wechsel in die Agentur in Redaktionen gearbeitet? Warum der Wechsel?
Ich wollte schon immer etwas mit Sprache machen. Schriftliche und mündliche Kommunikation sind die Grundlage für jegliches Miteinander und haben mich schon immer fasziniert. Deswegen erschien mir der Schritt in den Journalismus logisch. Nach Stationen bei Lokalzeitungen, beim Radio und auch im ZDF-Hauptstadtstudio habe ich aber festgestellt, dass ich unglaublich viel Spaß an kreativen Texten habe, mir der strategische Teil und das unternehmerische Denken aber etwas fehlt. In der PR habe ich das Beste aus beiden Welten und bin sehr glücklich damit.
Was war bisher die tollste Veröffentlichung für einen Kunden?
Digitale Zeiterfassung – klingt erstmal nicht nach einem spannenden Thema. Dabei halten viele Unternehmen noch eine Zettelwirtschaft aufrecht. Und gerade in der Handwerksbranche, die von Fachkräftemangel geprägt ist, kostet analoge Zeiterfassung Zeit, Ressourcen und Effizienz. Ein cooler Aufhänger, fand ich. Die Medien haben das leider anders gesehen. Über Monate haben wir uns hier die Zähne ausgebissen. Nichts wollte so richtig funktionieren. Bis der Gesetzentwurf des Bundesarbeitsministeriums (BMAS) öffentlich wurde. Die Arbeitszeit sollte jetzt überwiegend elektronisch erfasst werden. Das Momentum hat gestimmt und ich konnte dem Co-Founder Frederik Neuhaus ein Interview mit dem Spiegel organisieren. Bis heute für mich eine der tollsten Veröffentlichungen, die ich organisieren konnte.
Foto: Luise Blumstengl