Anja Heckendorf, Head of Corporate Communications bei Herrenknecht

Anja Heckendorf, Head of Corporate Communications bei Herrenknecht

Anja Heckendorf war 18, als sie den Wahlkampf von Wolfgang Schäuble leitete und seine Social-Kanäle managte. Das war – neben ihren knapp dreieinhalb Jahren bei Roche – sicherlich eine gute Grundlage für ihre heutige Position: Seit 2023 ist Heckendorf Head of Corporate Communications bei dem Traditionsunternehmen Herrenknecht und leitet ein Team von sieben Personen. 

Du bist mit 28 bereits Head of – wie hast du dich auf die Führungsrolle vorbereitet?

Ich bin in meinen vorherigen Stellen bei Roche durch eine sehr gute Schule gegangen und habe in dieser Zeit inhaltlich viel mitgenommen. Das war sicherlich eine gute Grundlage, genauso wie die frühe Verantwortung als Wahlkampfleiterin und Social Media Managerin von Wolfgang Schäuble – im ersten Wahlkampf mit gerade mal 18 Jahren. Als dann die Zusage bei Herrenknecht kam, habe ich mir eine Coach gesucht und mich mit ihr über mehrere Monate hinweg intensiv auf den neuen Job vorbereitet. Dabei ging es vor allem darum, wie ich Führung für mich definiere und leben möchte. Zusätzlich habe ich viele Leadership Bücher gelesen sowie Podcasts gehört. Das mache ich immer noch. Es ist ein großes Glück, dass ich tolle Mentorinnen und Sparrings Partner habe, mit denen ich damals wie heute Ideen und Zweifel besprechen kann. Und auch wenn es einige Jahre zurückliegt: Dass ich das Unternehmen schon durch ein Praktikum kannte, hat mir sicher ebenfalls geholfen.

Was reizt dich daran, für ein B-to-B-Unternehmen im Mittelstand zu kommunizieren?

Herrenknecht gehört mit rund 5.000 Mitarbeitenden weltweit zu den größten Mittelständlern in Deutschland. Das Familiäre bleibt allerdings erhalten und es geht bodenständig zu. Letzteres gilt sowohl für die Menschen als auch für die Hierarchien. In der Zusammenarbeit empfinde ich das als sehr angenehm und unkompliziert. Wir stellen Tunnelbohrmaschinen für große internationale Bauunternehmen her. Das Produkt ist technisch komplex und erfordert im Gegensatz zu vielen B2C-Produkten oder Dienstleistungen eine tiefere Erklärung, ein detailliertes Verständnis. Das macht die Kommunikation herausfordernd – aus meiner Sicht aber eben auch erst richtig interessant.

Was sind die größten Herausforderungen in der Konstellation „Inhaber – junge Mitarbeiter“?

Auf dieses Thema werde ich sehr oft angesprochen. Allerdings habe ich den Altersunterschied noch nie als Hürde oder Herausforderung wahrgenommen. Von Beginn an habe ich großes Vertrauen und Neugierde erlebt. Dafür bin ich sehr dankbar. Natürlich haben unterschiedliche Generationen teils unterschiedliche Prägungen und Herangehensweisen. Darüber sprechen wir dann einfach offen. Meine Erfahrung ist, dass man meistens zusammenfindet, wenn beide Seiten daran Interesse haben.

Foto: privat

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Alisa Götzinger, Fachspezialistin Unternehmenskommunikation bei Kaufland

Alisa Götzinger, Fachspezialistin Unternehmenskommunikation bei Kaufland

Während des Germanistikstudiums arbeitete sie freiberuflich für die Rhein-Neckar-Zeitung und startete bei Kaufland nach dem Abschluss „mit dem klassischen Sprung ins kalte Wasser“, wie Alisa Götzinger sagt.  

Du bist ohne Kommunikationsstudium und ohne Volontariat nach der Uni direkt als Mitarbeiterin in der Unternehmenskommunikation von Kaufland gestartet. Wie hast du das PR-Handwerkszeug angeeignet?

Meinen Start kann man vermutlich am Besten mit dem klassischen Sprung ins kalte Wasser beschreiben – natürlich am Anfang mit Schwimmflügeln. Ich habe seit meinem ersten Tag voll mit gearbeitet und direkt alleine, aber immer mit Unterstützung, größere Aufgaben übernommen. So wurde ich sehr schnell selbstständig und habe mir alle Basics der Unternehmenskommunikation angeeignet. Geholfen hat es mir auch meine Führungskräfte und Kollegen jeden Tag zu beobachten und mir von ihnen den ein oder anderen Kniff gerade im geschliffenen Umgang mit Journalisten abzuschauen. 

Was hat dich an dem Job gereizt?

Das gleiche wie heute auch noch: Im Lebensmitteleinzelhandel sind wir jeden Tag Teil des Alltags von tausenden von Menschen – einkaufen geht schließlich jeder. Mit unserer Kommunikation können wir unseren Kunden auch mal einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen und alltägliche Fragen beantworten, sind aber zeitgleich sehr nahe am politischen Geschehen sowohl in Deutschland als auch weltweit: Egal ob Corona-Krise, Handelsabkommen oder Ernährungsempfehlungen der Bundesregierung – früher oder später landen diese Themen in unterschiedlicher Form immer auch auf unserem Schreibtisch. 

Du bekommst auch mal Freitagsnachmittags Fragen zum Thema Bier von Deutschlands größter Tageszeitung geschickt. Wie reagiert man, wenn man nur eine Stunde Zeit hat?

Egal ob Bild, Spiegel oder lokale Tageszeitung: Unser Credo ist, dass jeder zeitnah eine Antwort von uns bekommt. Schnelligkeit und gutes Funktionieren unter Zeitdruck sind unsere Kernkompetenzen und natürlich will ich unser Unternehmen in auflagenstarken Zeitungen möglichst gut positionieren. Ich telefoniere also umgehend mit unserem Zentraleinkäufer für Bier und schreibe ein zitierfähiges Statement, dass wir dann dank schneller Abstimmungswege auch tatsächlich in rekordverdächtiger Zeit versenden können.

Foto: Kaufland

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Tida Dos Santos Baldé, Strategist / Lead Influencer Relations bei Piabo

Tida Dos Santos Baldé, Strategist / Lead Influencer Relations bei Piabo

Tida Dos Santos Baldé berät Kunden wie Google und Lieferando in Sachen Influencer Marketing. Sie brennt für das Thema und möchte den Ruf von Influencern in der Kommunikation verbessern. Außerdem macht sie sich in der Agentur gegen Diskriminierung stark.  

Du hast bei Piabo eine schnelle Entwicklung hingelegt und bereits nach 2,5 Jahren den Lead im Bereich Influencer Relations übernommen. Wie hast du dich auf deine Aufgaben vorbereitet?

Ich bin sehr stolz auf diesen schnellen beruflichen Aufstieg, bin mir aber ebenfalls bewusst, welche neuen Herausforderungen auf mich zukamen und immer noch zukommen. Meine Vorbereitung auf diese verantwortungsvolle Position war deshalb auch gut durchdacht. Piabo hat mich zum Glück Schritt für Schritt an immer größere Aufgaben und Projekte eingeführt, was mir half, das nötige Selbstvertrauen aufzubauen. Besonders wichtig war die Freiheit, die mir gegeben wurde, um in meiner neuen Rolle zu lernen und zu wachsen. Ich hatte die Möglichkeit, selbst die nötigen Tools auszuprobieren und innovative Ansätze zu erproben und auch aus Fehlern zu lernen, was entscheidend war, da der Umgang mit Influencern oft unerwartete Wendungen nehmen kann. Eine große Unterstützung war auch das Coaching, das Piabo mir zur Verfügung gestellt hat. Es half mir, meine eigenen Bedürfnisse in diesem schnellen Veränderungsprozess zu ordnen und mich in meiner neuen Rolle nicht zu verlieren. Dieses Coaching hat mir ermöglicht, meine neue Verantwortung klarer zu sehen und effizienter zu managen. In meiner täglichen Arbeit strebe ich immer danach, im besten Interesse sowohl unserer Kunden als auch der Influencer zu handeln. Diese Balance zu finden, ist oft herausfordernd, aber sie ist der Schlüssel zu erfolgreichen und nachhaltigen Beziehungen im Influencer-Marketing. 

Was war deine schwierigste Influencer-Relation und wie hast du sie gemeistert?

Es gibt immer wieder Potenzial für kleine Krisen, wie beispielsweise Content geht ohne die Zustimmung des Kunden live. Natürlich ist das erstmal ein Schockmoment – plötzlich war ein Post draußen, der noch nicht final abgesegnet war. Ich habe sofort alle Beteiligten informiert, den Kunden beruhigt und gemeinsam mit den Influencern nach einer Lösung gesucht. Auch mit kleinen Shitstorms musste ich mich auseinandersetzen, als Content unerwartet viral ging und außerhalb der Community für Aufsehen sorgte. Die Flut an negativen Reaktionen kann überwältigend sein und auch etwas Angst machen. Ich habe Ruhe bewahrt, die Lage analysiert und sowohl den Kunden als auch den Influencer unterstützt. Gemeinsam haben wir Strategien entwickelt, ob ein Statement nötig ist oder sogar der Post gelöscht werden sollte, um den bestmöglichen Umgang mit der Krise zu finden.

Generell erfordern schwierige Verhandlungen oft Geduld und das Streben nach einem gemeinsamen Nenner. Am Ende ist es ein People’s Business und somit ist es unverzichtbar, eine gute Kommunikation sowohl mit den Kunden als auch mit den Influencern zu pflegen. In solchen Momenten zeigt es sich, wie wichtig es ist, stabile und vertrauensvolle Beziehungen zu pflegen und immer eine Lösung im Blick zu haben, die für alle Beteiligten funktioniert. 

Du bist in der Agentur außerdem „Treiberin für Diversity“ und auch Vertrauensperson. Was bedeutet das genau?

Die Arbeit in unserer Diversity-Taskforce besteht darin, mehr Sichtbarkeit für die Themen Diversity, Equity, Inclusion und somit auch Belonging zu schaffen, auch im Unternehmenskontext. Wir kommen aus verschiedensten inhaltlichen Disziplinen und Kulturen, haben die unterschiedlichsten beruflichen wie privaten Hintergründe.
Ich möchte meinen Kolleg:innen zur Verfügung stehen und dabei helfen, wie sie Diskriminierung oder andere schwierige Situationen überstehen – weil ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich möchte sicherstellen, dass jede:r die Tools und Unterstützung hat, um sich stark zu machen, sei es bei der eigenen Erfahrung von Diskriminierung oder beim Beobachten von Ungerechtigkeiten gegenüber anderen.

Als Taskforce wollen wir langfristig auf Diskriminierung sensibilisieren und geben dazu intern Workshops und pushen auch das Programm von Employer for Equality. Ein Beispiel für unsere Bemühungen ist die Organisation von Diversity Lunches, bei denen ich als Speakerin für Diversity Themen wie beispielsweise Intersektionalität oder Privilegien auftrete und thematisch Input aufbereite und mit Kolleg:innen teile. Auf diese Weise fördern wir in einem Safe Space einen offenen Austausch und schaffen Bewusstsein für diverse Themen.

Die Zusammenarbeit mit Employer for Equality ist für mich ein Herzensprojekt. In unserer Taskforce arbeiten wir eng im stetigen Sparring mit ihnen zusammen, um die Vielfalt und Inklusion in Unternehmen voranzutreiben. Ihre Expertise und Erfahrung auf diesem Gebiet sind von unschätzbarem Wert und unterstützen uns dabei, unsere Initiativen kontinuierlich zu verbessern.

Insgesamt ist es mir wichtig, dass in unserer Agentur ein Klima der Offenheit, des Respekts und der Unterstützung herrscht. Hierfür positioniere ich mich immer wieder als Anlaufstelle bei den Kolleg:innen, mit dem Ziel, dass sich jede:r Mitarbeiter:innen wohlfühlt und sein volles Potenzial entfalten kann.

Foto: Bianca Halliday

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Johannes Jerg, Pressesprecher bei der ZF Group

Johannes Jerg, Pressesprecher bei der ZF Group

Im ersten Jahr bei ZF gestaltete Jerg als Projektleiter die Kommunikation einer großen Veranstaltung. Privat setzte er seine Kommunikationsstärke schon früh beim Landesblasorchester Baden-Württemberg ein, wo er Schlagzeug spielt. Das Ehrenamt habe ihm die Möglichkeit gegeben, vieles eigenverantwortlich auszuprobieren und mit den Grundstein für meinen bisherigen Weg gelegt, sagt er.

BASF, Deutsche Bank, Daimler Trucks – du hast schon viele Konzerne von innen gesehen. Was ist die größte Herausforderung in der Konzernkommunikation?

Die größte Herausforderung in der Konzernkommunikation ist die Verantwortung in einer komplexen Organisationsstruktur. Große Unternehmen haben eine enorme Reichweite und beeinflussen viele Stakeholder – darunter Kunden, Mitarbeiter, Investoren und die Öffentlichkeit. Mit dieser Reichweite kommt große Verantwortung: Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Kommunikation ethisch, transparent und im Einklang mit ihren Werten ist. Fehlkommunikation oder Missverständnisse können erhebliche negative Folgen haben. Um das zu verhindern, müssen die Botschaften gut abgestimmt sein. Oft gibt es viele Abteilungen und Teams, die über verschiedene Standorte und Zeitzonen verteilt sind. Die Koordination und Abstimmung zwischen diesen Einheiten ist eine große Herausforderung. Es erfordert effektive Kommunikationskanäle und -prozesse, um sicherzustellen, dass alle auf dem gleichen Stand sind und in die gleiche Richtung arbeiten. Es ist wie in einem Orchester: Man muss zur richtigen Zeit den richtigen Ton treffen – oft gibt es dafür nur eine Chance. Zudem sollte man sein Publikum und dessen Bedürfnisse und Erwartungen verstehen. Gleichzeitig muss man auf die anderen Instrumente hören und sich ins große Ganze einfügen.

 

Außerdem dein Steckenpferd: Technologiekommunikation. Warum reizt dich das? Was muss man können?

Als Technologiekommunikatoren bei einem Automobilzulieferer sind wir nah dran an den Entwicklungen der Mobilität von morgen. Wir erproben bereits heute Technologien, die erst in zwei bis fünf Jahren auf den Markt kommen sollen. Mit den großartigen Ingenieuren und Entwicklern dieser Technologien zu sprechen und daraus eine Geschichte zu formen, ist etwas Besonderes. Das ist oft nicht einfach, denn wir müssen sehr technische und komplexe Konzepte in einfache Sprache mit klaren Botschaften übersetzen. Jeder soll verstehen, worum es geht.

Ein besonderes Erlebnis hatte ich, als eine vierte Grundschulklasse unseren Hauptsitz besuchte. Den Kindern die verschiedenen Technologien zu erklären und ihre Fragen zu beantworten, war eine andere Herausforderung als bei der Fachpresse.

 

Welche Erfolge in deiner eigenen Karriere feierst du besonders?

In den ersten zwei Jahren bei ZF übertrug man mir schnell viel Verantwortung. Im ersten Jahr durfte ich als Projektleiter die Kommunikation des Global Technology Day (GTD) gestalten. Der GTD ist eine der größten Veranstaltungen des Jahres bei ZF und dient als Vorkommunikation der IAA. Trotz reduziertem Budget steigerten wir die Reichweite im Vergleich zum Vorjahr. Die Fahrveranstaltung für Medien aus aller Welt und die abschließende hybride Pressekonferenz mit dem CEO waren ein voller Erfolg. Feuertaufe bestanden, Lernkurve steil. Danach folgten weitere Höhepunkte wie eine Presseveranstaltung zum Thema Künstliche Intelligenz, die IAA Mobility oder die jährlichen Bilanzpressekonferenzen. Ich freue mich schon auf alles, was noch kommt.
Ein weiterer kleiner Erfolg, der mich aber besonders erfreut: Ich konnte die Laufgruppe, die seit Corona in Vergessenheit geraten war, wiederbeleben. In der Mittagspause mit Kollegen am Bodensee zu laufen, ist ein willkommener Ausgleich zum bewegungsarmen Büroalltag.

Neben meinem Beruf bin ich Musiker im Landesblasorchester Baden-Württemberg (LBO), dem Auswahlorchester und musikalischen Aushängeschild des Landes. Wir treten in Konzertsälen unterschiedlicher Größe – national und international – sowie im Studio bei CD-Aufnahmen oder Wettbewerben auf. 2015 führte mich die erste Konzertreise mit dem LBO nach Kalifornien, diesen Sommer nach Südkorea. 2017 gewannen wir in den Niederlanden den Vizeweltmeistertitel. In diesem semi-professionellen Orchester spiele ich Schlagzeug und habe jahrelang die Kommunikation verantwortet. In dieser Zeit haben wir – neben der klassischen Pressearbeit und Konzertbewerbung – einen kompletten Markenrelaunch durchgeführt, inklusive einer neuen Website, Logo und CI. Wir haben unsere gesamte Diskographie auf Streamingplattformen gebracht und eine solide Präsenz in den sozialen Medien aufgebaut. Dieses Ehrenamt hat mir die Möglichkeit gegeben, vieles eigenverantwortlich auszuprobieren und mit den Grundstein für meinen bisherigen Weg gelegt.

Foto: ZF Friedrichsgafen AG

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Niklas Feierabend,  Expert Start-up Ecosystem & Communications bei Dena

Niklas Feierabend, Expert Start-up Ecosystem & Communications bei Dena

Niklas Feierabend hat sich eine große Expertise im Start-up-Ökosystem aufgebaut. Schon während seiner Ausbildung zum Mediengestalter, dann im Medienmanagement-Studium. Bei einem Corporate Innovation Accelorator beschäftigte er sich mit der Geschäftsentwicklung von Start-ups und arbeitete zudem selbst am Marketing eines Solar-Start-ups mit. 2023 heuerte Feierabend bei der Deutschen Energie Agentur an. Gesamtgesellschaftliche Herausforderungen kommunikativ zu begleiten, reizt ihn.  

Dein Chef nennt dich „Experte im Start-up-Ökosystem“. Wie hast du dir diese Expertise aufgebaut?

Als Experte im Start-up Ökosystem habe ich meine Expertise durch vielseitige und praxisorientierte Erfahrungen aufgebaut. Bereits während meiner Ausbildung zum Mediengestalter habe ich mit der Geschäftsmodellentwicklung eines Gutschein-Startups erste Schritte in der Start-up-Welt gemacht. Während meines Bachelorstudiums nahm ich an einem Gründungswettbewerb teil und wechselte anschließend zu einem der Jurymitglieder in einen branchenübergreifenden Corporate Innovation Accelerator. Auch hier lag der Fokus auf der Geschäftsmodellentwicklung von Start-ups. Im Anschluss daran hatte ich die Möglichkeit, bei einem Solar Start-Up am Ausbau der Marketingaktivitäten mitzuwirken. Darüber hinaus absolvierte ich ein Praktikum in einer führenden Kommunikationsberatung im Bereich Tech & Transformation, das mein Verständnis für technologische Innovationen vertiefte und meinen kommunikativen Werkzeugkasten weiter ausbauen. Anschließend war ich in der Digitalisierung Sparte eines DAX-Konzerns tätig. Derzeit arbeite ich als Start-up Ecosystem Expert bei der Deutschen Energie-Agentur GmbH (dena), wo ich mein Wissen und meine Erfahrungen im Climate Tech Start-up Ecosystem kontinuierlich erweitere und vertiefe. Durch dieses breite Spektrum an beruflichen Erfahrungen habe ich ein tiefes Verständnis für die Dynamiken und Herausforderungen von Start-up Ökosystemen entwickelt und bin somit in der Lage, als Experte und Kommunikationsspezialist in diesem Bereich zu agieren.

Die Energiewende ist kommunikativ schon ein „dickes Brett“ – welche Themen würden dich noch reizen?

Als Kommunikator reizt mich neben der Energiewende vor allem die Kommunikation zu gesamtgesellschaftlichen Aufgaben, die eine nachhaltige und positive Veränderung bewirken können. Dazu gehören Themen wie die Digitalisierung und ihre Auswirkungen auf die Arbeitswelt, die Förderung von sozialer Gerechtigkeit, die Entwicklung nachhaltiger Städte und Gemeinden sowie die Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel und der Ressourcenschonung. Besonders spannend finde ich es, komplexe wissenschaftliche und technologische Zusammenhänge verständlich zu vermitteln und so das öffentliche Bewusstsein und die Akzeptanz für innovative Lösungen zu steigern. Auch die Förderung von Bildung und Chancengleichheit sowie die Bekämpfung von Desinformation und Populismus sind Bereiche, in denen ich meine Kommunikationsfähigkeiten sehen könnte. Letztlich geht es mir darum, durch effektive Kommunikation gesellschaftlichen Fortschritt zu unterstützen und eine nachhaltige, gerechte Zukunft für alle zu gestalten.

Was waren bei der Dena bisher deine größten Herausforderungen und welche Learnings hast du daraus gezogen?

Meine Arbeit bei der Deutschen Energie-Agentur (Dena) stellt mich täglich vor spannende Herausforderungen. Als Teil des teilweise neu formierten Start Up Energy Transition Teams ist es eine spannende Aufgabe, mich in die Fachthemen der Energiewirtschaft einzuarbeiten und diese in verständliche Botschaften zu übersetzen. Auch die Verantwortung für Werkstudent*innen und die Koordination verschiedener Kommunikationsmaßnahmen für komplexe Energie- und Innovationsthemen sind herausfordernd, aber auch äußerst lohnend. Es macht mir Spaß, mit meiner Arbeit zu zeigen, welche praxiserprobten Lösungen es bereits gibt, um die Energiewende zu meistern.

Foto: privat

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Samira Dutine, Corporate Communications Specialist bei Ista

Samira Dutine, Corporate Communications Specialist bei Ista

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IT- und Informationssicherheit: Für die viele klingt das nach einem sperrigen und trockenen Thema. Nicht für Samira Dutine, die ihre Kollegen und Kolleginnen schon kurz nach ihrem Einstieg bei Ista dafür begeistert hat. Mit Durchblick und Kreativität. 

Du sollst bereits wenige Wochen nach deinem Start bei ista eine umfassende Kampagne zum Thema IT- und Informationssicherheit, entwickelt und dafür gesorgt haben, die Mitarbeiter:innen für ein trockenes Thema zu sensibilisierten und zu begeistern. Wie hast du das gemacht?

Diese Kampagne habe ich zusammen mit meinem Kollegen Sebastian realisiert. Er hat nur einen Monat vor mir bei ista angefangen und direkt nach meinem Start haben wir zwei ista Newbies uns in dieses Thema gestürzt. Als Allererstes haben wir mit verschiedenen internen Stakeholdern gesprochen, um die Basics zu verstehen. Denn ich bin überzeugt davon, dass man ein Thema zumindest in den Grundzügen verstehen und durchdringen sollte, um es authentisch und überzeugend zu kommunizieren. Also haben wir uns erst einmal mit den Funktionsweisen und Verantwortlichkeiten der Themenbereiche, Informations- und IT- Sicherheit und Datenschutz vertraut gemacht. Insgesamt sind wir das gesamte Projekt sehr dynamisch und agil angegangen – dennoch haben wir zu Projektbeginn ein ausführliches Kommunikationskonzept angelegt, um das Ziel sowie die Zielgruppe klar zu definieren. Das hilft uns bis heute dabei, die Kampagne lebendig und ansprechend zu gestalten. In den vergangenen Monaten haben wir verschiedenste Kommunikationsmaßnahmen zu dem Thema ausgerollt. Besonders die Videos, in denen unsere Expert:innen Fragen beantworten, die die Belegschaft zuvor einreichen durfte, kamen sehr gut an. Wir freuen uns schon sehr auf das im Juli anstehende Finale unserer einjährigen Informationssicherheits-Kampagne.

Wie hast du selbst den Zugang zu den Themen von Ista gefunden?

Als ich bei ista angefangen habe, gab es einmal im Monat die sogenannte „Welcome Week“, eine Veranstaltung für alle Neuzugänge. In diesem Rahmen wurde das Unternehmen inklusive wichtiger Daten und Fakten sowie das umfangreiche Produkt- und Service-Portfolio vorgestellt. Das war auf jeden Fall hilfreich, um einen ersten Überblick zu erhalten. Ein Vortrag dieser Welcome Week wird immer vom Corporate Communications Team gehalten. Und zwar die allgemeine Unternehmenspräsentation. Obwohl ich selbst noch recht neu im #teamista war, meldete ich mich gleich dafür, diesen Slot in einer der nächsten „Welcome Weeks“ zu übernehmen. Durch diesen Vortrag habe ich das Unternehmen und sein Kerngeschäft richtig durchdringen können und viele hilfreiche interne Kontakte knüpfen können. Sich selbst direkt ins kalte Wasser zu schmeißen, hilft in solchen Situationen total.

Was bedeutet für dich kreative Kommunikation?

Ich versuche immer so frei wie möglich an Projekte heranzugehen. Ein „Da können wir einfach den Text von letztem Jahr ein bisschen umschreiben“ hört man von mir nur sehr selten. Ich versuche, mich ständig frei von gängigen Mustern und altbekannten Wegen zu machen und wirklich in alle Richtungen zu denken. Nach meiner Erfahrung eignet sich gemeinsames, ungezwungenes Brainstorming dafür perfekt: Einfach mit einem oder mehreren Kolleg:innen gemeinsam in einen Raum setzen und drauf los überlegen. Meistens sprudeln die Gedanken und Ideen nur so aus einem heraus und setzten sich wie Puzzleteile zusammen.

Foto: Chris Tille

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