Tida Dos Santos Baldé berät Kunden wie Google und Lieferando in Sachen Influencer Marketing. Sie brennt für das Thema und möchte den Ruf von Influencern in der Kommunikation verbessern. Außerdem macht sie sich in der Agentur gegen Diskriminierung stark.
Du hast bei Piabo eine schnelle Entwicklung hingelegt und bereits nach 2,5 Jahren den Lead im Bereich Influencer Relations übernommen. Wie hast du dich auf deine Aufgaben vorbereitet?
Ich bin sehr stolz auf diesen schnellen beruflichen Aufstieg, bin mir aber ebenfalls bewusst, welche neuen Herausforderungen auf mich zukamen und immer noch zukommen. Meine Vorbereitung auf diese verantwortungsvolle Position war deshalb auch gut durchdacht. Piabo hat mich zum Glück Schritt für Schritt an immer größere Aufgaben und Projekte eingeführt, was mir half, das nötige Selbstvertrauen aufzubauen. Besonders wichtig war die Freiheit, die mir gegeben wurde, um in meiner neuen Rolle zu lernen und zu wachsen. Ich hatte die Möglichkeit, selbst die nötigen Tools auszuprobieren und innovative Ansätze zu erproben und auch aus Fehlern zu lernen, was entscheidend war, da der Umgang mit Influencern oft unerwartete Wendungen nehmen kann. Eine große Unterstützung war auch das Coaching, das Piabo mir zur Verfügung gestellt hat. Es half mir, meine eigenen Bedürfnisse in diesem schnellen Veränderungsprozess zu ordnen und mich in meiner neuen Rolle nicht zu verlieren. Dieses Coaching hat mir ermöglicht, meine neue Verantwortung klarer zu sehen und effizienter zu managen. In meiner täglichen Arbeit strebe ich immer danach, im besten Interesse sowohl unserer Kunden als auch der Influencer zu handeln. Diese Balance zu finden, ist oft herausfordernd, aber sie ist der Schlüssel zu erfolgreichen und nachhaltigen Beziehungen im Influencer-Marketing.
Was war deine schwierigste Influencer-Relation und wie hast du sie gemeistert?
Es gibt immer wieder Potenzial für kleine Krisen, wie beispielsweise Content geht ohne die Zustimmung des Kunden live. Natürlich ist das erstmal ein Schockmoment – plötzlich war ein Post draußen, der noch nicht final abgesegnet war. Ich habe sofort alle Beteiligten informiert, den Kunden beruhigt und gemeinsam mit den Influencern nach einer Lösung gesucht. Auch mit kleinen Shitstorms musste ich mich auseinandersetzen, als Content unerwartet viral ging und außerhalb der Community für Aufsehen sorgte. Die Flut an negativen Reaktionen kann überwältigend sein und auch etwas Angst machen. Ich habe Ruhe bewahrt, die Lage analysiert und sowohl den Kunden als auch den Influencer unterstützt. Gemeinsam haben wir Strategien entwickelt, ob ein Statement nötig ist oder sogar der Post gelöscht werden sollte, um den bestmöglichen Umgang mit der Krise zu finden.
Generell erfordern schwierige Verhandlungen oft Geduld und das Streben nach einem gemeinsamen Nenner. Am Ende ist es ein People’s Business und somit ist es unverzichtbar, eine gute Kommunikation sowohl mit den Kunden als auch mit den Influencern zu pflegen. In solchen Momenten zeigt es sich, wie wichtig es ist, stabile und vertrauensvolle Beziehungen zu pflegen und immer eine Lösung im Blick zu haben, die für alle Beteiligten funktioniert.
Du bist in der Agentur außerdem „Treiberin für Diversity“ und auch Vertrauensperson. Was bedeutet das genau?
Die Arbeit in unserer Diversity-Taskforce besteht darin, mehr Sichtbarkeit für die Themen Diversity, Equity, Inclusion und somit auch Belonging zu schaffen, auch im Unternehmenskontext. Wir kommen aus verschiedensten inhaltlichen Disziplinen und Kulturen, haben die unterschiedlichsten beruflichen wie privaten Hintergründe.
Ich möchte meinen Kolleg:innen zur Verfügung stehen und dabei helfen, wie sie Diskriminierung oder andere schwierige Situationen überstehen – weil ich weiß, wie es sich anfühlt. Ich möchte sicherstellen, dass jede:r die Tools und Unterstützung hat, um sich stark zu machen, sei es bei der eigenen Erfahrung von Diskriminierung oder beim Beobachten von Ungerechtigkeiten gegenüber anderen.
Als Taskforce wollen wir langfristig auf Diskriminierung sensibilisieren und geben dazu intern Workshops und pushen auch das Programm von Employer for Equality. Ein Beispiel für unsere Bemühungen ist die Organisation von Diversity Lunches, bei denen ich als Speakerin für Diversity Themen wie beispielsweise Intersektionalität oder Privilegien auftrete und thematisch Input aufbereite und mit Kolleg:innen teile. Auf diese Weise fördern wir in einem Safe Space einen offenen Austausch und schaffen Bewusstsein für diverse Themen.
Die Zusammenarbeit mit Employer for Equality ist für mich ein Herzensprojekt. In unserer Taskforce arbeiten wir eng im stetigen Sparring mit ihnen zusammen, um die Vielfalt und Inklusion in Unternehmen voranzutreiben. Ihre Expertise und Erfahrung auf diesem Gebiet sind von unschätzbarem Wert und unterstützen uns dabei, unsere Initiativen kontinuierlich zu verbessern.
Insgesamt ist es mir wichtig, dass in unserer Agentur ein Klima der Offenheit, des Respekts und der Unterstützung herrscht. Hierfür positioniere ich mich immer wieder als Anlaufstelle bei den Kolleg:innen, mit dem Ziel, dass sich jede:r Mitarbeiter:innen wohlfühlt und sein volles Potenzial entfalten kann.
Foto: Bianca Halliday
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