3 Fragen an Schirin Yazgan, Senior UX Consultant, RCKT

Schirin Yazgan Crew 2022 3 Fragen an

UX Skills sind in der Kommunikation wichtig, weil…

…  sie im Kern lehren, was für gute Kommunikationsarbeit wichtig ist: Zuhören, die Zielgruppe in den Mittelpunkt stellen und verstehen sowie auf ihre Bedürfnisse eingehen und ganz wichtig: testen. Außerdem: User-Experience zieht sich durch den gesamten Customer Lifecycle und damit durch alle Kommunikationsmaßnahmen.

Worauf bist du stolz?

Auf meine Fähigkeit in allem etwas Positives zu sehen und Menschen zu ermutigen, ihre eigenen Wege zu gehen.

Völlig überbewertet sind …

… Clubhouse, das klassische Büro, Gender Reveal Partys und Duschvorhänge.

3 Fragen an Lara Weber, Data-Driven Communications Expert, Audi

Lara Weber Crew 2022

was möchtest du nach deinem Trainee bei Audi machen?

Wahrscheinlich am liebsten gleich in die nächste Traineerunde starten 😉 Abgesehen davon: jeden Tag dazulernen, nie den offenen Weitblick verlieren, mich immerzu mit neuen Leuten austauschen, um Visionen zu Missionen werden zu lassen.

Warum reizt dich die Automobilbranche?

Weil die Branche sich derzeit in einem historisch einzigartigen Wandel befindet. Vor allem aus Kommunikationsperspektive sind die Megatrends Digitalisierung, Elektromobilität und autonomes Fahren spannende Weichen, die gestellt werden müssen, um in Zukunft am Markt und auch in der Gesellschaft relevant zu bleiben und – noch viel wichtiger: den Spagat zwischen Nachhaltigkeit und Fortschritt zu meistern.

Dein AHA-Moment in deiner bisherigen Karriere?

Du kannst noch so viel bis ins kleinste Detail durchplanen, am Ende kommt doch alles anders und nur die Ruhe und ein gewisses Urvertrauen bringen dich dann immer ans Ziel.

3 Fragen an Lea Waskowiak, Communications Analyst, Covestro

Waskowiak Lea Crew 2022

Woher nimmst du die Motivation und Energie für deine Dissertation?

Aus einer großen Begeisterung für mein gewähltes Thema (der Kommunikation von Fachvorständen), dessen Relevanz mir in Gesprächen mit Praktikern immer wieder bestätigt wird. Und ich verfüge zum Glück über ein hohes Maß an Selbstdisziplin und kann mich sehr gut auch an einem Samstag ganz der Wissenschaft widmen. Dann allerdings vorzugsweise von der Couch aus statt vom Schreibtisch.

Dein AHA-Moment in deiner bisherigen Karriere?

Dass es sich durchaus lohnt, einen geraden Karriereweg zu verlassen. Ich wollte unbedingt sowohl in der Wissenschaft als auch in der Praxis tätig sein, da mich beide Disziplinen begeistern. Hätte ich auf viele gut gemeinte Ratschläge gehört, würde ich heute ein Volontariat machen.

Völlig überbewertet ist…

… Employer Branding. Junge Talente informieren sich heute über viele verschiedene Wege und Kanäle über einen potenziellen Arbeitgeber. Hintergrundgespräche und Erfahrungsberichte sind letztlich nur schwer zu beeinflussen.

3 Fragen an Flavia Voß, Junior Public Affairs Managerin, Rewe Group

FlaviaVoß Crew 2022 3 Fragen an

Foto: Flavia Voß

Was hat doch motiviert, nach dem Abi zunächst eine Ausbildung zur Krankenpflegerin zu beginnen und warum hast du sie wieder beendet?

Während meiner Schulzeit war es immer mein Plan Medizin zu studieren. Weil der Abi-Schnitt aber nicht für den direkten Studienstart gereicht hat, habe ich die Ausbildung begonnen. Mich hat die Arbeit aber leider einfach nur ausgelaugt und mir wurde irgendwann klar, dass ich nicht auf Dauer im Krankenhaus, oder im Gesundheitswesen generell, arbeiten könnte. Also habe ich schweren Herzens und mit dem größten Respekt für Pfleger:innen die Ausbildung nach knapp einem Jahr abgebrochen und mich dazu entschieden eine andere Leidenschaft, Politik, zu studieren. Es wird oft romantisiert, dass man nur eine wahre Leidenschaft und ein besonderes Talent habe – das ist Quatsch. Menschen sind vielseitig mit ganz vielen unterschiedlichen Interessen.

Du hast mit KOMMunity win Netzwerk fr PR-Einsteiger:innen gergündet. Welche Erfahrungen hast du dabei gemacht und wie viele Mitglieder hat das Netzwerk mittlerweile?

aDas erste wäre: Mit Verbündeten ist alles leichter. Ohne die Unterstützung von Nico Kunkel und Valeska Martin wäre ich den Schritt nicht gegangen. Außerdem: Done is better than perfect. Sich am Anfang mit langen Logo-Diskussionen oder der perfekten Website aufzuhalten ist unnötig. Bei uns hat sich herausgestellt, dass wir im Netzwerk Expert:innen für diese Bereiche haben, die tolle Sachen auf die Beine gestellt haben. Und es scheint funktioniert zu haben: Auf LinkedIn hat das Netzwerk inzwischen über 150 Mitglieder. Zu den monatlichen treffen erscheint (digital) immer ein fester Kern zwischen zehn und 20 Personen.

Welchen guten Rat hast du auf deinem Weg bekommen?

„Umwege erhöhen die Ortskenntnisse“ von einer Professorin in einer Probewoche für ein Medizinstudium in Münster (offensichtlich ein Umweg meinerseits) und „es ist, wie es ist und es kommt, wie es kommt“ von der Romanfigur Allan Karlsson.

3 Fragen an Lisa Sympher, Associate Managerin, 365 Sherpas

LisaSympher Crew 2022

Foto: Hannah Döscher

Als Agenturberaterin sind die Themen vielfältig – was ist dein „Lieblingsbereich“?

Regierungskommunikation: Zu vermitteln, für wen Politik warum gemacht wird und zu zeigen, was sie in der Umsetzung alles bewirken kann.

In deiner Nominierung heißt es, du bist gut darin, Menschen zu motivieren. Wie motivierst du dich selbst?

Im Team kann man alles reißen! Mit der Einstellung klappt‘s für mich.

Völlig überbewertet ist?

So zu tun, als wisse man es, obwohl man es nicht weiß.

3 Fragen an Jakob Sänger, Advisor Global Communications & Marketing, Kamax

Foto: Leonie Biebricher

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In deiner Nominierung steht, du bist ein „Arbeiterkind mit Akademikerkarriere“. Was bedeutet dir das?

Der Kontrast zwischen Dorfleben als Arbeiterkind und Stadtleben in der Akademikerbubble hat mir gezeigt, wie verschieden Menschen die Welt wahrnehmen. Obwohl sie – aus der Ferne betrachtet und verglichen mit anderen Ländern und Kulturen – sehr ähnlich sind. Daher steckt für mich hinter dieser Bezeichnung vor allem die Fähigkeit, sich besser in unterschiedliche Zielgruppen hineinzuversetzen und Inhalte punktgenau zuzuschneiden. Es bedeutet für mich Komplexität, weil ich hinter jeder Kommunikation eine Bandbreite an Auffassungsmöglichkeiten sehe und es bedeutet Empathie, weil ich intuitiv versuche, jede dieser Positionen einzunehmen.

Was reizt dich am Mittelstand?

Das große Potential: Unvergleichliches Know-how und Begeisterung stecken in so vielen mittelständischen Unternehmen, deren Namen aber leider noch nie jemand gehört hat.

Was reizt dich an B2B?

ie Herausforderung, für Nischenprodukte die sehr spezifischen Zielgruppen zu finden, zu targeten und ihnen dabei einen wirklichen Mehrwert zu bieten.

3 Fragen an Sophie Samrock, Leitung Beratung und Prokuristin, Rheinland Relations

Portrait Sophie Samrock Crew 2022 3 Fragen an

Foto: rheinland relations

Einzelprokura mit 27 – wie geht man mit so viel Verantwortung um?

Ich hatte bisher selten Angst vor Verantwortung, da ich glaube, dass man mit seinen Aufgaben wächst. Das mag überheblich klingen, aber ich fahre durch einen gesunden Mix an Selbstvertrauen und Neugierde sehr gut, was neue Aufgaben in meinem Beruf anbelangt. Ich bin mit 18 Jahren für ein Jahr als Au-pair nach Bordeaux gegangen und habe dort drei kleine Mädchen im Alter von null bis sechs Jahren betreut. Zwar hatte ich vorher auch schon Erfahrung in der Arbeit mit Kindern gesammelt, aber noch nie so große Verantwortung in meinem Leben getragen wie für diese „3 petites filles“. Natürlich war es nicht immer einfach, in einem fremden Land mit einer fremden Sprache, die ich zu Beginn nicht beherrschte, drei kleine Kinder zu betreuen, aber ich habe meine Aufgabe gemeistert und weiß seither, dass man sich – unabhängig vom Alter oder Geschlecht – auch großen Herausforderungen stellen sollte, da sie immer dazu beitragen, einen Schritt weiterzugehen und über sich hinauszuwachsen.

Du gehörst bereits zum Führungstrio einer Agentur. Was soll da noch kommen?

Tatsächlich ist die Prokura bei rheinland relations mehr als ich mir jemals hätte erträumen können. Ich hatte immer das Ziel, eine leitende Rolle in einem Beratungsteam einzunehmen – wusste aber auch, dass das viel Verantwortung bedeutet und welche zusätzlichen Pflichten und Aufgaben damit einhergehen. Da ich noch recht frisch Teil dieses Führungstrios bin, möchte ich in meiner Rolle als Prokuristin wachsen, mich im Bereich der agilen Führung weiterbilden und auch in meiner Arbeit als Beraterin weitere wertvolle Erfahrungen sammeln. Denn wie heißt es so schön: Man lernt nie aus – erst recht nicht mit 27 Jahren.

Beratung und Redaktion – zwei Herzen in deiner Brust?

Tatsächlich schlagen immer noch diese beiden Herzen in meiner Brust und werden es wohl auch immer tun. Für mich ist das aber kein Hindernis, sondern bietet viele Chancen: Auch wenn ich inzwischen kaum noch selbst Pressemitteilungen oder Social Media Captions texte, so verstehe ich doch das Handwerk des Schreibens, weil ich es von der Pike auf gelernt habe. Durch meine Wurzeln in der Redaktion fällt es mir leichter, meinen Redaktionskolleg/-innen qualifiziertes Feedback zu geben und meine Kunden im Bereich Content kompetent und umfänglich zu beraten.

3 Fragen an Chiara Rossetto, Associate Director, Apco

ChiaraRossettoPortrait Crew 2022

Apco ist „mehrheitlich weiblich geführt“. Was bedeutet weibliche Führung für dich?

An „weibliche Führung“ glaube ich nicht. Auch bei Frauen gibt es (natürlich) ganz unterschiedliche Führungsstile – von kooperativ zu autoritär. „Weiblich geführt“ gibt es aber sehr wohl und für mich als Frau hat das eine große Bedeutung. Denn wer sich repräsentiert fühlt, kann in Vorbildern einen klaren Weg für sich selbst erkennen – und Inspiration ziehen aus dem, was andere schon an Barrieren durchbrochen haben.

In deiner Nominierung wird deine Kreativität betont – inwiefern befeuert sie deine Arbeit in der Beratung?

Für mich steht Kreativität für die Fähigkeit, die gleichen Dinge anzuschauen und trotzdem immer wieder auf neue Gedanken zu kommen – indem man sie aus einem neuen Blickwinkel betrachtet, andere Fragen stellt oder die Antworten auf diese Fragen mal neu verknüpft. Warum das meine Arbeit befeuert? Ich muss dabei immer an Tennis denken: Du kannst in herausfordernden Situationen natürlich jedes Mal die sichere Vorhand spielen. Oder du umläufst den Ball und hast auf einmal drei neue Wege, um zu punkten. In der Beratung ist das Finden dieser Wege essenziell und kann den entscheidenden Unterschied machen.

Völlig überbewertet ist….

… ein passendes Studium zur Kommunikation. PR ist ein Handwerk. Das kann und muss man in der Praxis lernen und üben, wie jedes andere Handwerk auch. Durch häufiges Nutzen von Sprache kommt das nötige Feingefühl quasi „on the job“

3 Fragen an Sophie Joelle-Reetz, Selbständige Kommunikationsberaterin, Speakerin und Dozentin

Sophie-JoelleReetz_karolinakrausser-0352 Crrew 2022 3 Fragen an

Foto: Karolina Krausser

In deiner Nominierung wurdest du dafür gelobt, wie gut du mit gesellschaftlich schwierigen Themen umgehst – welche Gedanken hast du dir aus ethischer Sicht über deinen Einstieg bei Nestlé gemacht?

Ich bemühe mich immer darum, mir selbst eine Meinung über Unternehmen und deren Wirken zu machen. Nur, was ich selbst erlebt habe, kann und möchte ich bewerten. Ich wollte verstehen, wie ein Unternehmen dieser Größe, Internationalität und Reputation funktioniert – und was ich tun kann, um die intern angestrebten Veränderungen mitzugestalten. Ich wollte nicht Teil des Problems sein, sondern Teil der Lösung – und dafür braucht es aus meiner Sicht ein konkretes Handeln statt einer Bewertung von außen.

Warum der Wechsel in die Selbständigkeit?

Es hat mich immer schon begeistert unternehmerisch tätig zu sein. Besonders die Eigenverantwortung, der kreative Freiraum und die Möglichkeit eigene Ideen innerhalb kürzester Zeit umzusetzen haben mich dazu bewogen den Schritt in die Selbstständigkeit zu gehen. Heute bin ich nicht nur glücklich darüber, die Außendarstellung meiner Kund:innen positiv beeinflussen zu können, sondern auch zwischen den Generationen zu vermitteln und dadurch jeden Tag einen echten Perspektivwechsel zu erleben.

Was sind hier deine aktuellen Aufgaben, Kunden – und deine Ziele?

Ich konzipiere branchenübergreifend Kommunikationsstrategien für Geschäftsführer:innen mit dem Fokus auf dem Auf- und Ausbau von Personenmarken. Dafür erstelle ich zielgruppenspezifische Inhalte für digitale Kanäle, kümmere mich um den Communityaufbau und das Community Management und pflege das digitale Netzwerk. Da für viele Geschäftsführer:innen auch die Ansprache junger Talente als potentielle Mitarbeitende wesentlich ist, verbinde ich in meiner Arbeit häufig die strategische Kommunikation mit Aspekten des Employer Branding.

3 Fragen an Lea Raacke, Content Managerin, Michelin

Lea Raacke  Crew 30u30 3 Fragen an

Woher wusstest du schon vor dem Ende deines Studiums, dass die Stelle bei Michelin die richtige für dich ist?

Weil Michelin einfach komplett anders ist als alle anderen Arbeitgeber, die ich bisher in meiner (zugegebener Weise relativ kurzen) beruflichen Laufbahn kennengelernt habe. Der Team-Spirit und der Zusammenhalt innerhalb der Kommunikationsabteilung sind einfach next Level und ich habe mich seit Tag 1 so wohlgefühlt, dass die Entscheidung sehr schnell getroffen war.

In deiner Nominierung heißt es, dass du die jüngste Vice President Communication and Brands im Unternehmen werden wirst. Bist du dazu bereit?

Ganz ehrlich: Momentan noch nicht.  Ich denke mit Anfang 20, frisch aus der Uni habe ich noch einiges zu lernen und viele Erfahrungen zu sammeln, bevor ich mich einer solchen Herausforderung stellen kann. Aber wer weiß – manchmal geht’s schneller als man denkt 😊

Meine Generation an Kommunikator:innen unterscheidet sich von bisherigen Generationen, weil…

… wir unbedarfter an Challenges herangehen und auch mal unkonventionellere Wege ausprobieren.