3 Fragen an Nora Ottenberg, Content Specialist & Media Manager, Deloitte

Foto_Nora Ottenberg Crew 2022

Deine ehemalige Kollegin Birgid Schnorbusch-Lutz von Generali Deutschland hat dich nominiert und das erfolgreiche „generationsübergeifende Arbeiten“ betont. Was hast du aus diesem „Tandem“ mitgenommen?

Der Faktor Alter wird im Diskurs über Diversität häufig vernachlässigt. Beim Run auf junge Talente rückt in den Hintergrund, dass es Kolleg:innen jeden Alters gibt, die voller Ideen und Tatendrang stecken. Dabei können sich Unternehmen so eine Haltung bei unserer Demografie echt nicht leisten. In einem Versicherungsunternehmen wird einem das besonders deutlich. Auch in der Zusammenarbeit gibt es viele Klischees über die „Boomer“ oder „Gen X, Y, Z“. Ja es gibt Unterschiede zwischen Generationen – in ihren Einstellungen und Arbeitsweisen, ihrem Erfahrungs- oder Digitalisierungsgrad. Aber mit dem richtigen Mindset können davon alle profitieren. In meiner ehemaligen Kollegin Birgid habe ich nicht nur eine Kommunikatorin mit Herzblut gefunden, sondern auch vieles über Networking oder kreatives Arbeiten gelernt. Umgekehrt profitiert sie jetzt von süßen Katzenvideos auf Instagram. Also, lieber PR-Report…wann kommen die 50over50? 😉

Warum der Wechsel aus einem so erfolgreichen Job zu Deloitte?

Nach drei Jahren mit Fokus auf Interner Kommunikation wollte ich noch einmal andere Facetten der Unternehmenskommunikation vertiefen. Als Media Manager bei Deloitte bin ich jetzt direkte Schnittstelle zu Journalist:innen und begleite verschiedenste Fachexpert:innen in der Medienarbeit. Dabei kann ich viel Wissen aus meinem Master in Internationaler PR ausschöpfen. Außerdem tauche ich bei Deloitte in eine Unternehmenskultur ein, in der Wissenstransfer und Weiterentwicklung einen enorm hohen Stellenwert haben. Da geht mir persönlich das Herz auf.

In welchem Bereich würdest du ganz konkret gerne noch etwas dazu lernen?

Die große Welt der Daten übt auf mich eine besondere Anziehungskraft aus. In der Nutzung von Big Data und smarten Analyse-Tools für die Kommunikation steckt noch riesiges Potential.

3 Fragen an Martin Niewiadomsky, Head of Social Media, Rosberg Family Office

Martin Niewiadomsky Crew 2022

Glyphosat oder Formel-1 – was war kommunikativ die größere Herausforderung?

Beides lebt in zwar von viel Diskussions-Geschwindigkeit und fachlicher Detail-Tiefe – ersteres ist aber sicherlich eine Herausforderung mit Alleinstellungsmerkmal.

Wie hast du diese Herausforderungen gemeistert?

In erster Linie gilt es, aktiv zuzuhören. Und zwar ernsthaft. Jede große Herausforderung kann im Anschluss nur im Team gelöst werden. Es gilt verschiedene Experten zusammenzubringen, um Synergien zu nutzen. Idealerweise über Abteilungsgrenzen hinaus.

Welche Herausforderung würde dich noch reizen?

Vielleicht, den DFB (Deutscher Fußball Bund) endlich mal wieder nahbar zu positionieren.

3 Fragen an Oliver Mattutat, Communications Associate DACH, Uber

oliver mattutat Crew 2022 3 Frgen an

Hast du es je bereut, nicht direkt nach dem Abi zu studieren?

Nein, das habe ich nicht. Nur das Auslandssemester habe ich immer ein wenig vermisst. Das konnte ich in diesem Jahr glücklicherweise so ein bisschen nachholen. Ich war für zwei Monate in Washington D.C. und durfte da beim US-Medium POLITICO sein.
Warum das Studium jetzt?

Als Kommunikator:in ist es wichtig, das gesamte Unternehmen im Blick zu haben. Wirtschaftliche Zusammenhänge fand ich schon immer spannend. Deshalb habe ich mich entschieden nebenberuflich „International Management“ zu studieren.

Was fasziniert dich an Bewegbild und Video in der PR?

Es ist nicht mehr wegzudenken. Mit Bewegtbild lassen sich Geschichten auf eine besondere Art und Weise erzählen, so wie es kein anderes Medium kann. Handelnde Personen werden nahbarer und komplexe Sachverhalte verständlicher.

3 Fragen an Ingrid Lisica, Account Managerin, Achtung!

Ingrid_Lisica Crew 2022

Was bedeutet klassische PR für dich?

Beziehungsmanagement auf allen Ebenen. Sie hat nicht nur das Ziel komplexe Inhalte verständlich zu machen, sondern auch Vertrauen aufzubauen. Das gelingt durch fachliche Expertise, aber vor allem auch durch Empathie und den persönlichen Kontakt zu Meinungsschaffenden und Multiplikatoren.

Du hast bereits in drei Agenturen gearbeitet – warum die Wechsel nach relativ kurzer Zeit?

Jeder Wechsel war für mich mit einer Möglichkeit zur persönlichen und fachlichen Weiterentwicklung verbunden. Nach meiner Zeit bei fischerAppelt mit deutschlandweit über 700 Mitarbeitenden hat mich die Aussicht gereizt als eine von sieben Kolleg:innen bei nwtn eine Boutique-Agentur an einem neuen Standort mit aufzubauen. Der Schritt zu Achtung! war der Wechsel in eine für mich perfekte Agenturgröße. Hier habe ich die Möglichkeit integriert mit unterschiedlichen Expert:innen zu arbeiten, dabei aber auch mein eigenes Know-How und Kundenverständnis einbringen zu können – und das in einem familiären Umfeld.

Was reizt dich an der Arbeit in der Agentur?

Agenturen sind dynamisch, facettenreich und voller Abwechslung. Zudem schätze ich die Zusammenarbeit mit kreativen, leidenschaftlichen und klugen Köpfen. Ich habe viele meiner engsten Freunde durch meine Zeit in Agenturen kennengelernt und finde es großartig, Privat- und Berufsleben nicht strikt trennen zu müssen.

3 Fragen an Helene Lamprecht, PR Executive, Life Size Media

HeleneLifesizeMedia Crews 2022 3 Fragen an

Meine Arbeit ist sinnvoll, weil…

… wir klimafreundlichen Technologien durch strategische Kommunikation zum Erfolg verhelfen und damit einen effektiven Beitrag zur Bekämpfung der Klimakrise leisten.

Ein Jobangebot, das du beinahe angenommen hättest?

ESG Analystin in einer Vermögensverwaltung. Es war nicht wirklich ein Jobangebot, eher eine Überlegung, ob ich mich bewerben soll. Es hätte mich schon sehr interessiert, wäre vermutlich aber nicht ganz mit meinen persönlichen Werten vereinbar gewesen.

Das wichtigste Learning aus deinem Studium in Leipzig?

Selbstbewusstsein in Bezug auf meine Karriere. Dass ich sehr gut bin, in dem was ich tue und dass ich mich nicht unter Wert verkaufen muss.

3 Fragen an Maurice Kuhn, Student Assistant Corporate Social Responsibility, Biontech

Maurice Kuhn Crew 32022 3 Fragen an

Wie bist du zu Biontech gekommen?

Erst einmal durch eine Absage. Dann habe ich bei einer Agentur gearbeitet und dann kam ein Anruf. Chancen wahrzunehmen, die sich ergeben und die einen voranbringen, ist auch so ein Rat. Und es hat gepasst, auch um den BA in Mainz mal fertig zu machen.

Wann machst du deinen Abschluss und mit was wirst du dich in deiner Abschlussarbeit befassen?

Ich gehöre zu der Studierenden-Generation, die einen großen Teil ihres Studiums im Corona-Semester verbracht hat. Da gilt es jetzt erstmal viel aufzuholen. Nebenbei Praxiserfahrung zu sammeln, war mir ebenfalls schon immer wichtig. Ob es nach den Lockdowns mal ins Auslandssemester geht,  ist noch in der Planung. Richtung Sommer 2023 sollte sich was konkretisieren, auch das Thema der BA-Thesis.

Kannst du dir vorstellen, danach bei Biontech zu bleiben?

Daran mitzuarbeiten, weltweit Millionen von Menschen den Zugang zu Spitzen-Medizin zu ermöglichen und die gestiegene gesellschaftliche Verantwortung von Biontech wahrzunehmen, ist eine erfüllende Aufgabe vor allem mit wunderbaren Kolleg:innen. An wirkmächtigen Schnittstellen von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft strategisch und kommunikativ zu arbeiten ist für mich ein Weg, den ich mit Leidenschaft und Neugierde aktuell gerne begehe. Es wird sich noch zeigen, wohin.

3 Fragen an Katharina Klahold, Consultant, Deekeling Arndt/AMO

KatharinaKlahold_5043

Würdest du dich selbst als strebsam, ehrgeizig und fleißig bezeichnen?

Kommt immer darauf an. Wenn ich mich für ein Thema begeistern kann, dann definitiv. Wenn nicht, muss ich mir selbst in den Hintern treten. Zum Glück ist das bei meiner Arbeit eher selten der Fall.

Die Vernetzung bereits als Studentin hat mir viel gebracht, weil…

… ich so nur selten ins wirklich kalte Wasser springen musste. Durch meine Zeit bei campus relations und dem PRSH habe ich viele tolle Menschen – ganz egal ob Professionals oder Studierende – , Orte und Organisationen kennengelernt. So habe ich sehr früh einen Einblick in die Branche erhalten und von unterschiedlichsten Personen gelernt. Der große Vorteil: Ich kannte eigentlich immer jemanden, der mir meine Frage beantworten konnte oder der schon einmal vorher bei Unternehmen X ein Praktikum gemacht hatte. Ein Teil dieses Netzwerks zu sein, ist toll und auch heute noch bereichernd. Ich freue mich immer, wenn mir heute jemand schreibt, der ein paar Jahre jünger ist, einen Tipp braucht und ich helfen kann.

Welche Vorteile hast du als Digital Native in der Kommunikation?

Dass ich einen anderen Blickwinkel auf kommunikative Herausforderungen und ihre Lösungen mitbringe. Seit meinem ersten Smartphone in der 10. Klasse ist viel passiert. Auch wenn ich die alte Welt ohne Internet noch kenne, bin ich mit sozialen Medien und digitalen Tools groß geworden. Als Digital Native versteht man digitale Kanäle und ihre Eigenarten deshalb manchmal besser oder zumindest anders als „Digital Immigrants“, dafür haben diese Kolleg:innen aber mehr Erfahrung was langjährige Beratung, die Positionierung von Unternehmen und Co. angeht. Ein entscheidender Vorteil ist aber auch meine grundsätzliche Neugier und Faszination, neue Technologien, Plattformen und Tools auszuprobieren. Mein Masterarbeitsthema Künstliche Intelligenz begeistert mich bis heute.

3 Fragen an Anjoula Hummel, Junior Beraterin, Segmenta Futurista

Anjoula Hummel Crew 2022 3 Fragen an

Foto: Thilo Rohleder

Du setzt dich für einen offenen Umgang mit der Krankheit Alopecia ein, von der du selbst betroffen bist. Wie verbindestt du deine perönliche geschichte mit deinem Berufals Kommunikatorin? Wo ziehst du die Grenze? Eigentlich hat mein Umgang mit Alopecia für mich nichts direkt mit meinem Beruf zu tun. Ich glaube aber, dass mir meine Geschichte und meine Social-Media-Präsenz viele Fähigkeiten mitgeben, die ich in meinem Beruf anwenden kann. Am naheliegendsten ist mein Wissen im Bereich Social Media, das ich durch die fast tägliche Nutzung aktuell halte und ausbaue. Aber vor allem verfüge ich dadurch meiner Meinung nach über Soft Skills wie Empathie und Themensensibilität, Stressresistenz und Durchhaltevermögen oder Selbstreflexion.

Was wünschst du dir von und für die Kommunikationsbranche?

Authentizität. Ich glaube einfach, es muss ein Umdenken stattfinden, gerade angesichts Entwicklungen wie der Corona-Krise, dem Krieg in Europa und natürlich dem Klimawandel. In dem Zusammenhang wünsche ich mir vielleicht auch mehr Miteinander statt Gegeneinander.

Würdest du dich selbst als ehrgeizig, fleißig und strebsam bezeichnen?

Dem würde ich zustimmen, ja. Ich glaube, unter anderem deshalb bin ich nun auch Teil der Initiative #30u30.

3 Fragen an Trees Hohagen, Consultant, Lautenbach Sass

Trees-Hohagen_ Crew 2022

Ein schneller beruflicher Aufstieg bedeutet mir…
… weniger als ein nachhaltiger. Ich bin engagiert und möchte noch die ein oder andere Sprosse der Karriereleiter erklimmen. Auf diesem Weg möchte ich mich aber nicht selbst überholen, sondern Zeit zum Entwickeln und Ausprobieren haben.

Deine größte Stärke?
Ich denke gerne über Komplexes nach und bin gleichzeitig recht diszipliniert. So kann ich mich schnell in neue und auch schwierige Themen einwühlen und Expertise aufbauen.

In deiner Nominierung heißt es, dass du „eigentlich zu gut für das Berufsfeld der Unternehmenskommunikation“ bist und problemlos ins Consulting gehen könntest. Was machst du mit so einer Aussage?

Eine Gegenfrage stellen: Warum sollten in der Unternehmenskommunikation nicht auch Menschen Platz finden, die ins klassische Consulting passen? Komplexe Fragestellungen aufschlüsseln, Lösungen finden und in die Praxis bringen sind Beratungsfähigkeiten, die in der Unternehmenskommunikation dringend gebraucht werden. Zum einen, um sich intern über die Abteilungsgrenzen hinaus als Impulsgeber zu positionieren und zum anderen, um als zentrale Schnittstelle zwischen Unternehmen und Öffentlichkeit auf die wachsenden Erwartungen von Stakeholdern zu reagieren.

3 Fragen an Pia Hilbrich, Partnerships Manager DACH, Danone

Pia Hilbrich Crew 2022 3 Fragen an

Was machst du als Partnerships Managerin?

Ich unterstütze die Danone Marken bei Partnerschaften mit anderen Unternehmen. Dabei geht es vor allem darum, unsere eigenen Marken und deren Zielgruppen zu verstehen, passende Partner zu finden und kreative Kooperationsansätze zu entwickeln. Dies geschieht in engem Austausch mit vielen internen Stakeholdern, wie bspw. Marketing. Das Ziel ist es, durch die Kooperationen echte Vorteile für Konsument:innen zu schaffen, indem wir neue Produkte oder Services entwickeln und zusammenbringen. Besonders spannend daran ist, dass ich mich viel in der Start Up Szene bewege.

 

Was hat dich an dem Wechsel von der Agentur in ein Unternehmen gereizt?

Mein Wechsel war keine Entscheidung gegen die Agenturwelt. Die Aufgaben dort haben mir immer gefallen aber Danone war als Unternehmen sehr überzeugend. Ausschlaggebend für den Wechsel war vor allem die Perspektive, mich auf einen spezifischen Bereich zu fokussieren und dafür die nötige Struktur zu bekommen. Außerdem habe ich im Rahmen meiner Vorstellungsgespräche bei Danone gemerkt, dass sich mein neues Arbeitsumfeld in vielen Bereichen nicht stark von dem einer Agentur unterscheiden wird. Heute arbeite ich für mehr Marken als zuvor, bin Teil eines jungen, agilen Teams und darf an digitalen Transformationsprozessen mitwirken.

Du hast einen BA in Wirtschaftswissenschaften – willst du noch einen Master draufsetzen?

Das weiß ich noch nicht, die Frage höre ich oft. Ich schließe es nicht aus, meinen Master noch draufzusetzen, aber Arbeiten macht mir einfach mehr Spaß. Außerdem heißt das nicht, dass ich mich nicht weiterbilde. Dafür gibt es heutzutage zum Glück viele alternative Möglichkeiten.