Simon Rieger war bei anybill der vierte Mitarbeiter, den CEO Lea Frank einstellte. Die große Reichweite hat sie auf LinkedIn hat sie ihm zu verdanken, sagt sie. Neben seinem Hauptjob ist Rieger als Kommunikationstrainer und als Dozent an der Uni Regensburg aktiv.
Du bist in der Branche sehr gut vernetzt und wirst auch von Unternehmen und Bildungseinrichtungen als Kommunikationscoach angefragt. Kannst du dafür ein paar Beispiele nennen?
Direkt nach der Abgabe meiner Masterarbeit im März 2023 durfte ich bereits im April 2023 als Lehrbeauftragter an der Universität Regensburg anfangs noch studienbegleitende Kurse in Unternehmenskommunikation und Rede & Präsentation abhalten. Später sind noch Seminare wie Assessment Center und Unternehmenskommunikation für den Weiterbildungsmaster „Master of Speech Communication & Rhetoric“ dazugekommen.
Mein erster Kunde meines „Side Hustles“ war Sky Deutschland in München, den ich über eine Kollegin aus der Branche zugespielt bekommen habe. Da ich schon länger darüber nachgedacht hatte, ein Kleinunternehmen zu gründen, habe ich mich dann über Nacht dazu entschieden, das jetzt einfach zu tun und Kommunikationstrainings und Coachings anzubieten. Nach Sky Deutschland kamen schnell einige Unternehmen dazu, bei denen ich bereits Seminare und/oder Webinare durchführen durfte, wie die High-Tech Gründerfonds Academy, Media Lab Bayern, Münchner Kreis, Digitale Gründerinitiative Oberpfalz und Cluster Mobility & Logistics.
Wie bringst du das alles mit deinem Vollzeitjob bei anybill unter einen Hut?
Klare Kommunikation und Spaß: Ich habe für mich eine feste Regel, die besagt, dass ich die Dozententätigkeit an der Uni und mein Kleinunternehmen nur so weit mache, wie es mir Spaß macht und mir Energie gibt. Kommunikation ist für mich ein absolutes Leidenschaftsthema und es schenkt mir enorm Energie, wenn ich vor Ort oder in Webinaren Trainings durchführen darf und auf die individuellen Bedürfnisse einzelner Teilnehmer:innen eingehen kann. Aber natürlich hat mein Vollzeit-Job bei anybill höchste Priorität. Deshalb nehme ich nur Lehraufträge in Blockformaten an Wochenenden an und bereite Trainings auch nur am Sonntagabend vor. Wenn ich dann mal ein Training habe, dann fehle ich für wenige Stunden an einem Tag im Monat, arbeite die Zeit aber wieder rein. Dabei finde ich es nur fair, klar mit dem Arbeitgeber zu kommunizieren, damit kein Raum für Enttäuschung oder Missverständnis entsteht.
Als ein Verdienst von dir wird die gute Positionierung von Lea Frank genannt. Auf was kommt es aus deiner Sicht bei CEO- und Gründer:innen-Kommunikation am meisten an?
Loyalität & Vertrauen: Um der/die Gründer:in & CEO in der Kommunikation zu unterstützen braucht es in der engen Zusammenarbeit bedingungsloses Vertrauen. In meinen Augen ist CEO- und Gründer:innen-Kommunikation eine fast schon intime Form der Kommunikation und Zusammenarbeit, in der man sich im 1:1 jedes Mal auf’s Neue mehr öffnet und kennenlernt. In der gemeinsamen Beziehungsarbeit entsteht ein Band für erfolgreiche Kommunikation. Transparente und konstruktive Kommunikation ist dabei ein wichtiger Schlüssel.
Klare Brand Vision: Es ist wichtig, dass im Team eine klare Brand Vision des/der Gründer:in & CEO ausgearbeitet wird. Ich finde dafür sind Brand Coachings hervorragend geeignet. Es hilft enorm, wenn sich der/die Gründer:in mit dem eigenen Führungsverständnis bereits auseinandergesetzt hat, um auch besser einschätzen zu können, wie er/sie sich nach außen hin positionieren möchte. Gemeinsam müssen klare Ziele hinsichtlich der Brand Awareness, der Tonalität und auch der visuellen Darstellung definiert werden. Messbare Ziele sind dabei immer von Vorteil.
Stetige Weiterentwicklung: Ich bin der Überzeugung, dass zwischen „Gründer:innen-Kommunikation“ und „CEO-Kommunikation“ unterschieden werden muss. Die Gründer:innen-Kommunikation gilt als Startschuss, wenn ein Startup gegründet wird. Zu Beginn ist es Aufgabe der Gründer:innen, sich ein Netzwerk an Befürworter:innen und Supportern aufzubauen, die an die Vision glauben und die Gründer:innen auch darin unterstützen. Die Vision muss dabei über sämtliche Medien verteilt gepitcht werden, um sich das besagte Netzwerk aufzubauen. Schnell wird es wichtig, dass sich die Gründer:innen- in die CEO-Kommunikation entwickelt, indem nicht mehr nur von der Theorie, sondern viel mehr von konkreten Mehrwerten und konkreten Ergebnissen berichtet wird. Denn das Netzwerk und schnell auch Mitarbeitende, Investoren, Partner und Kunden müssen über den „proof of concept“ informiert und dafür begeistert werden. Die Art der Kommunikation verändert sich dahingehend, da weniger davon erzählt wird, was der/die Gründer:in als Vision gerne hätte, sondern viel mehr was der/die CEO an Ergebnissen vertritt.
Foto: Thomas Wiedmayer anybill
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