Manuel Riegel brennt für KI. Bei seinem Arbeitgeber hat er sich in weniger als zwei Jahren vom Werkstudenten zum Comms Professional entwickelt und eine tragende Rolle in diesem Bereich eingenommen. Er ist Reverse Mentor und schult Kollegen und Kolleginnen in Sachen Künstliche Intelligenz.Du giltst bei Siemens Energy als Mister AI. Inwiefern wird künstliche Intelligenz aus deiner Sicht die Kommunikation verändern?
Du giltst bei Siemens Energy als Mister AI. Inwiefern wird künstliche Intelligenz aus deiner Sicht die Kommunikation verändern?
Meiner Meinung nach wird künstliche Intelligenz in der Kommunikation – und ebenso in vergleichbaren White-Collar-Funktionen – unweigerlich einen Mindset Shift mit sich bringen. Ich habe es mir in unserem Comms-Team zur Aufgabe gemacht, diesen Mindset Shift zu gestalten und ihn gemeinsam mit meinen KollegInnen zu begehen (dieser Aufgabe verdanke ich auch meinen Spitznamen). Derzeit sehe ich, dass KI in meinem Team sehr viel zur Effizienzsteigerung eingesetzt wird. Das ist natürlich naheliegend, da ich die KI so zu meinem Doppelgänger mache, dessen Arbeit ich im Zweifelsfall selbst erledigen kann. Beispiele hierfür können das Zusammenfassen eines langen E-Mail Threads sein, oder die Sentiment Analyse von Social Media Kommentaren – ich kann das alles selbst sehr gut machen, aber die KI macht es schneller. Mein Ziel ist es aber, uns als Team effektiver zu machen. Für mich bedeutet das, die KI Dinge übernehmen zu lassen, die ich selbst nicht kann, deren Ergebnisse ich aber gut gebrauchen kann. Das kann die Entwicklung kleiner Skripte zur Automatisierung sein, die Erstellung konkreter Anweisungen für komplizierte Aufgaben in Tools wie Excel oder Power Automate, oder die Analyse großer Datensätze zur Gewinnung wichtiger Erkenntnisse. In meiner Vision hilft uns KI, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und es dann zu verbessern.
Wie bereitest du dich darauf vor, Kollegen und Kolleginnen in Sachen KI zu schulen – gerade in Bezug auf reverse mentoring?
Ich glaube, das ist sehr individuell. Wenn ich mit meinen KollegInnen aus meinem Mentoring-Programm spreche und ihnen diese Frage stelle, haben alle einen eigenen anderen Ansatz. Ich persönlich kombiniere Insights von außerhalb und von innerhalb von Siemens Energy. Über Kanäle wie TikTok, LinkedIn, YouTube und E-Mail habe ich mir einen guten und konstanten Newsstream sowohl von Tech-Unternehmen als auch von relevanten Tech-InfluencerInnen aufgebaut. Durch mein großes persönliches Interesse an der Thematik fällt es mir leicht in Sachen KI auf dem Laufenden zu bleiben. Wenn ich mich dann auf meine Mentoring Session vorbereite, habe ich immer genug Themen im Kopf, um mir eine Agenda zu erstellen und die Impulse meiner Mentees aufzunehmen und sie zu leiten.
Du bist neben deinem Job bei SE auch noch selbständig als Digital Marketing & Content Consultant. Warum / Wie bringst du alles unter einen Hut?
Ich liebe es, meine Kreativität im Digitalen auszuleben und Dinge visuell zu kommunizieren. Das hat mir nach meinem Job im Marketing sehr gefehlt, weshalb ich mir dieses Standbein parallel zum Studium aufgebaut habe. Auch heute noch nehme ich hin und wieder kleine kreative Projekte von FreundInnen oder Menschen aus meinem Netzwerk an. Für mich ist das eine schöne Abwechslung zu meinen sehr strategischen und theoretischen Aufgaben bei Siemens Energy – und es hält meinen eigenen „Visualisierungs-Muskel“ fit.
Foto: privat
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