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Vom Konzern in die Beratung: Wie es geht und was es bringt
Die Wirtschaftskrise in Unternehmen und der damit einhergehende Stellenabbau führen dazu, dass Kommunikatoren und Kommunikatorinnen sich zunehmend in Richtung Beratung orientieren. Cristin Kaiser, Senior Consultant bei Klenk & Hoursch, ist diesen Weg schon 2021 gegangen. Im Interview berichtet sie von ihren Beweggründen und Erfahrungen. HR Director Julia Bartels sagt, was Talente aus Konzernen mitbringen – und inwiefern sie Agenturen bereichern können.
Cristin, kannst du berichten, wie du zu deiner Stelle als Kommunikationsreferentin bei einem Luftfahrtkonzern gekommen bist?
Cristin: Ich bin über eine Praktikumsstelle nach meinem Bachelor zum Konzern gekommen. Grundsätzlich hatte mich die Arbeitsweise in Beratungen schon immer gereizt, so wie ich sie aus Praktika kennengelernt habe. Zu dem Zeitpunkt hatte ich aber keine passende Ausschreibung gefunden. Die Übernahme als Kommunikationsreferentin war zu damals der richtige Schritt für mich, um in das Berufsleben einzusteigen.
2021 bist du von Konzern auf Beratungsseite gewechselt. Warum?
Cristin: Ich habe gemerkt, dass die Kultur und die Werte im Konzern einfach nicht zu mir passen. Die Inhalte und Aufgaben haben mir Spaß gemacht – ich hätte mir aber ein besseres Miteinander gewünscht. Gleichzeitig habe ich festgestellt, dass mir Abwechslung und Raum für Kreativität sehr wichtig sind. Es war eine bewusste Entscheidung, mich bei einer Beratung zu bewerben.
Wie viele Gespräche hast du geführt und wie lange hat es gedauert, bis du deine jetzige Stelle bei Klenk & Hoursch gefunden hast?
Cristin: Tatsächlich habe ich mich nur bei Klenk & Hoursch beworben. Ich kannte die Beratung schon aus meinem Bachelorstudium in Mannheim – dort habe ich 2016 ein Seminar zur Krisenkommunikation besucht, das von einem Klenk & Hoursch-Kollegen geleitet wurde. Seitdem war Klenk & Hoursch irgendwie immer auf meinem Radar. Über LinkedIn und andere Kanäle habe ich immer mal wieder verfolgt, was sie so machen. Es hat dann nur ein bisschen gedauert, bis der Zeitpunkt für eine Bewerbung gepasst hat.
Was waren die größten Veränderungen bei der täglichen Arbeit?
Cristin: Das große Potpourri, das man plötzlich an Themen hat. Wir betreuen teilweise drei bis vier Kunden parallel, das ist nicht nur inhaltlich und fachlich vielfältig – man hat auch viele verschiedene Ansprechpartner, auf die man sich menschlich immer wieder neu einlassen muss.
Zu wem passt aus deiner Sicht ein Wechsel vom Konzern in die Agentur, zu wem eher nicht?
Cristin: Der Schritt passt zu Menschen, die interessiert an neuen Themen sind und sich gerne mit unterschiedlichsten Menschen austauschen, Menschen, die auch mal gerne das Büro verlassen und auf Events gehen. Man sollte Lust darauf haben, sich auszuprobieren, Verantwortung zu übernehmen und die Komfortzone, die ein Konzern einem vielleicht an der einen oder anderen Stelle bietet, zu verlassen. Außerdem sollte man eine gewisse Dienstleister-Mentalität mitbringen. Es ist einfach Teil des Jobs, für unsere Kunden einen Mehrwert zu schaffen und ein guter Ansprechpartner für ihre Anliegen zu sein.
Julia, von welchen Beweggründen berichten andere Kandidaten und Kandidatinnen, wenn sie sich aus Konzernen heraus bei euch bewerben?
Julia: Wir bekommen häufig die Rückmeldung, dass befristete Stellen nicht verlängert werden oder, dass es zu Umstrukturierungen in den Kommunikationsabteilungen kommt.
Und was sagt ihr ihnen?
Julia: Wir finden, dass sich der Perspektivwechsel lohnt. Gerade für Menschen, die noch relativ am Anfang ihrer Berufslaufbahn stehen, denn die Ausbildung in Beratungen ist sehr gut, weil sie vielfältig ist und man mit unterschiedlichen Themen, Fachbereichen und Tools in Kontakt kommt.
Auf was achtet ihr bei den Bewerbungen?
Julia: Im Bewerbungsprozess muss uns jemand glaubhaft vermitteln, dass er ambitioniert ist, sich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten, dass er bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und dass er ein guter Teamplayer ist. Das ist uns extrem wichtig. Bei Personen mit einigen Jahren Berufserfahrung müssen wir spüren, dass die Person neben der Dienstleister-Mentalität, die Cristin angesprochen hat, auch ein Faible für die Beratung mitbringt. Der Wechsel vom Konzern zu uns ist grundsätzlich möglich. Ideal ist es, wenn jemand früher schon einmal Erfahrungen auf Agentur- bzw. Beraterseite gesammelt hat.
Inwiefern profitiert ihr von dem Wissen, dass Talente aus Unternehmen mitbringen?
Julia: Diejenigen, die von Konzernseite zu uns kommen, bringen wichtige Erfahrungen aus den Prozessen dort mit und können Dinge erklären, die aus der Beratungsperspektive manchmal schwer nachvollziehbar sind. Wer wird in Prozesse involviert? Weshalb dauern manche Sachen so lange? Warum werden manche Themen vorangetrieben und andere werden wieder zurückgestellt? Welche konzernpolitischen Themen spielen eine Rolle? Dieses Wissen ist für uns ein echter Gewinn.
Könnt ihr Bewerbern und Bewerberinnen, die von Konzernen zu euch kommen, denn ihre Gehaltswünsche erfüllen?
Julia: Wenn wir jemanden einstellen wollen, bekommen wir das hin. Wir zahlen bei Klenk & Hoursch wettbewerbsfähige Gehälter, die sich mit Leistung und Zugehörigkeit auch weiterentwickeln.
Talente bei Klenk & Hoursch

Cristin Kaiser
Senior Consultant
Cristin war zweieinhalb Jahre bei einem Luftfahrt-Konzern, bevor sie zu Klenk & Hoursch kam. Dass sie die Arbeit in Agenturen mag, wusste sie aus früheren Praktika.

Julia Bartels
Human Ressources Director
Julia Bartels arbeitet seit fast 15 Jahren bei Klenk & Hoursch. Sie war Beraterin und wechselte dann in die HR.
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