Die neuen Burson-Chefs wollen noch mehr auf individuelle Stärken ihrer Mitarbeitenden schauen. Neben klassischen Leadership mit Personalverantwortung sind auch Expertenkarrieren möglich.

Anfang 2024 hatte die WPP Holding die Fusion ihrer beiden Agenturen BCW und Hill & Knowlton zur gemeinsamen Marke Burson bekannt gegeben – ein halbes Jahr später übernahmen Susan Hölling und Björn-Christian Hasse als Co-CEOs deren Führung. Die beiden Kommunikationsprofis hatten BCW Germany bereits seit 2020 als Doppelspitze geführt und wollen nun auch für Burson ihre Vorstellung von Talententwicklung und Karriere in der Agenturwelt weiterführen.

Growth Mindset als Karrieregrundlage

Dabei setzen sie auf die Idee eines „growth mindset“, also auf die Annahme, dass man seine Fähigkeiten mit der richten Einstellung stetig weiterentwickeln kann.  Zwar seien grundsätzliche PR Skills wichtig für einen Job in der Beratung, sagt Susan Hölling, die selbst Kommunikationsmanagement in Leipzig studiert und vor dem Einstieg in die Agenturwelt Praktika in Unternehmen gemacht sowie beim Radio gearbeitet hat. Aber auch Wissen aus anderen Studiengängen und Backgrounds können ihrer Ansicht nach eine gute Grundlage für eine erfolgreichen Werdegang in der Agentur sein. „Es muss nicht der lineare Weg mit einer dedizierten Kommunikationsausbildung sein“, meint Susan Hölling. Der Beruf sei so breit gefasst und Quereinsteigende könnten ihr Wissen genausogut wertschöpfend einbringen.

Wirtschaftlicher Erfolg durch Diversität

„Dass wir alles verschiedene Menschen sind, trägt wesentlich zu unserem wirtschaftlichen Erfolg bei“, sagt Susan Hölling. Wenn sie Teams zusammenstellt, ist es ihr wichtig, dass die Kollegen und Kolleginnen Interesse daran haben, sich in verschiedene Themen einzuarbeiten, neugierig lern- und anpassungsfähig sind. Außerdem möchte sie ihre Organisation voranbringen, indem sie schaut, was Menschen gut gemacht haben und was sich aus funktionierenden Mechanismen an anderen Stellen übernehmen lässt. Nach dem Motto „Ask forward“.

„Es muss nicht der lineare Weg mit einer dedizierten Kommunikationsausbildung sein. Der Beruf ist so breit gefasst und Quereinsteigende können genauso gut ihr Wissen wertschöpfend einbringen.“

About

Burson ist 2024 aus dem Zusammenschluss der Marken BCW und Hill & Knowlton entstanden. Die Agentur gehört zur WPP-Gruppe und hat rund 6000 Mitarbeitende In Deutschland ist Burson an den sechs Standorten Frankfurt, Düsseldorf, Köln, Hamburg, Berlin und München vertreten.

Trainings zu gewaltfreier Kommunikation

Ein Portfolio an Trainings und Coachings für Mitarbeitende adaptiert die deutsche Agentur gerade von Burson Global. Darunter ein Seminar zum sogenannten Creative Conflict Code. „Darin berücksichtigt ist beispielsweise das Thema gewaltfreie Kommunikation, verpflichtend für alle, denn wir möchten, dass unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wissen, wie sie mit schwierigen Situationen oder mit bestimmten Machtkonstellationen umgehen können“, erklärt Susan Hölling.

Führungskarrieren und Expertenkarrieren

Einen besonderen Blick hat die CEO dabei auch auf die Entwicklung von Führungskräften. Sie sagt: „Natürlich können wir Führungskräfte systematisch ausbilden – und das tun wir auch. Allerdings setzt ein solcher Karriereweg auch voraus, dass es dafür die passenden Strukturen gibt.“ Sprich: Es muss Menschen geben, die Leadership-Rollen mit Personalverantwortung übernehmen. Es muss aber auch die Möglichkeit geben, sich ohne Personalverantwortung fachlich weiterzuentwickeln – und diese Weiterentwicklung muss ebenfalls honoriert werden, monetär und in Form eines adäquaten Job-Titels. „Diese Möglichkeiten würde ich gerne etwas mehr entkoppeln und genauer schauen, wer welche Stärken hat“, so Susan Hölling. Wer eine empathische Führungskraft sein möchte, der müsse sich bewusst darüber sein, dass er viel mehr mit den Bedürfnissen verschiedener Menschen zu tun haben würde. „Darauf wollen wir unsere Leader vorbereiten und sie dabei begleiten.“

Menschen bei Burson

Susan Höllinng
Susan Höllinng

Co Chief Executive Officer

Susan Hölling stieg 2006 als Trainee bei Cohn & Wolfe ein, wo sie 2015 eine Healthcare Unit mit Digitalfokus aufbaute. Nach dem Merger von Cohn & Wolfe und Buron Marsteller zu in 2018 wurde sie 2020 gemeinsam mit Björn-Christian Hasse Co-CEO der Agentur. Seit 2024 firmiert BCW, ebenso wie die Schwester-Agentur Hill & Knowlton als Burson, wieder mit Susan Hölling und Björn-Christian Hasse als CEO-Duo.

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