3 Fragen an Julia Küter, Beraterin Interne Kommunikation & Change, K12

Foto: privat
Foto: privat

Wann lohnt sich ein Brainstorming in großer Runde, wann denkt man lieber allein nach?

Ein Brainstorming lohnt sich in großer Runde vor allem dann, wenn es auf möglichst unterschiedliche Perspektiven ankommt. Und wenn es den Raum gibt, frei und größer zu denken. Hier sind es oft die Gedanken von Menschen, die nicht täglich in meinem Projekt arbeiten, die die zündenden Ideen für ein „das ist es“ liefern. Allein denke ich lieber nach, wenn ich mich beispielsweise in ein neues Projekt einarbeiten, komplexe Themen durchdenken oder eine Storyline oder Strategie entwickeln möchte. Dann hilft es mir, erstmal meine Gedanken und meine Erkenntnisse für mich allein zu sortieren. Und mir einen Überblick zu verschaffen – ganz ohne Ablenkung. Danach suche ich mir aber dennoch eine:n Sparringspartner:in, um mein Ergebnis zu challengen.

Was hilft dir, ruhig zu bleiben?

Wenn es mal richtig rundgeht, hilft es mir, mich für einen Moment auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Dann tauche ich kurz ab und konzentriere mich auf Dinge in meiner Umgebung, die ich höre, sehe, rieche, schmecke oder fühle. Es ist eine einfache Übung, die vielleicht ein zwei Minuten in Anspruch nimmt, aber großes bewirken kann: Dass man wieder bei sich ist und nicht mehr im Tunnel unterwegs, wo man den Gedankenknoten womöglich nur noch fester zugezogen hätte.

Was war bisher deine größte Herausforderung im Job?

Nach meinem Masterabschluss wurde mir eine Doktorandenstelle an meiner damaligen Hochschule angeboten und damit der Berufseinstieg im akademischen Umfeld. Ich arbeitete zwei Jahre in einem wissenschaftlichen Projekt, plante Erhebungen, hielt Vorträge und gab Vorlesungen in Statistik und Sozialwissenschaften. 2019 habe ich dann allerdings entschieden, das Projekt hinter mir und 200 Seiten Theorie für die Dissertation ein einfaches Dokument mit zunächst offenem Ende sein zu lassen. Warum? Weil ich erkannt habe, dass der Weg zu dem Zeitpunkt nicht der richtige für mich war. Bis ich diese Entscheidung traf, bin ich gefühlt durch alle Phasen der klassischen Change-Kurve gegangen. Aber am Ende stand die Erkenntnis: back to the roots & zurück ins Kommunikationsmanagement. Die zwei Jahre haben mich einiges gelehrt. Fachlich, aber auch persönlich bin ich daran gewachsen.