Oseon – Halb Mensch halb Einhorn: Wie die Agentur sich den „Themen der Zukunft“ widmet

2022 Oseon - Agenturmeeting Weihnachtsfeier

So arbeitet die Agentur Oseon: Die Agentur Oseon mit Sitz in Frankfurt und Hamburg kümmert sich um Zukunftsthemen. Entstanden ist das ganze als One-Man-Show, heute beschägftigt Oseon 20 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Tendenz steigend. 

Tapio Liller ist kein Freund davon, sich als Branche immer nur gegenseitig auf die Schulter zu klopfen. Das ehrliche Wort findet er viel inspirierender – „auch mal zu sagen, was nicht so gut läuft.“ Deshalb erzählt er auch gerne von einem Moment aus der Anfangszeit seiner Kommunikationsagentur Oseon, an dem er gemerkt habe, „dass ich da grundsätzlich etwas ändern muss.“ Er war seit knapp drei Jahren auf dem Markt, beschäftigte einen Mitarbeiter, hatte Aufträge und machte genügend Umsatz, um sich und seinen Kollegen zu bezahlen. „Wir hatten gut zu tun, aber irgendwann kam ich mit meiner eigenen Leistungsfähigkeit an eine Grenze.“ Er „verbaselte“, wie er selbst sagt, den Termin für einen Pitch – ausgerechnet einen, der es ihm erlaubt hätte, einen weiteren Mitarbeiter einzustellen.

Aus Fehlern lernt man

Das zeigte ihm, dass er seine Agentur auf mehrere Füße stellen musste, wenn er weiter erfolgreich sein wollte: Manuela Moore, mit der er vorher bereits bei Hotwire zusammengearbeitet hatte, stieg 2012 als Partnerin bei Oseon ein, 2016 kam Gerrit Breustedt dazu. Heute beschäftigt Oseon rund 20 Kommunikationsberater und -beraterinnen. „In den kommenden Jahren dürfen das gerne noch deutlich mehr werden“, so Tapio Liller.

Und so arbeitet die Agentur Oseon: Sie sieht sich als Partner für Zukunftsthemen. Dafür steht auch das Logo aus dem androgynen Menschenkopf mit dem Element des Einhorns, als „inspiriertem Wesen“: Die angestrebte Art der Kommunikation braucht das Besondere, ist aber doch von Menschen für Menschen gemacht.

„Wir wollen dabei das Gefühl haben, dass wir mit unserer Arbeit einer guten Sache zum Fortschritt verhelfen.“ – Manuela Moore

Entstanden aus einer Lücke in der Agenturlandschaft, die um 2008 herum entstand, als die Themen digitale und Social Media Kommunikation aufkamen, sind die Chefs heute „froh, dass wir keine reine Social-Media-Schmiede“ geworden sind.

Themengetrieben: So arbeitet die Agentur Oseon

Stattdessen setzen sie auf ganzheitliche, von Themen getriebene PR. Die Branchen sind anspruchsvoll, die Geschäftsmodelle und Produkte der Kunden eher erklärungsbedürftig: Fintech, Greentech, Traveltech… „Wir wollen für Kunden arbeiten, bei denen Technologie und Digitalisierung das Business prägen“, so Manuela Moore. „Und wir wollen dabei das Gefühl haben, dass wir mit unserer Arbeit einer guten Sache zum Fortschritt verhelfen.“ Einem Software-Anbieter, der einen Großteil seines Umsatzes in der Rüstungsindustrie, primär mit Angriffswaffen, machte, sagte man ab.

„Es ist uns wichtig, dass wir die Interessen in unseren Teams aufnehmen und hier eine Expertise aufbauen – auch frühzeitig für zukünftige Mandate.“ – Manuela Moore

In Themenbereiche wie Femtech hingegen arbeiten sich einzelne Mitarbeiterinnen aktiv ein, auch, wenn noch kein entsprechender Kunde auf dem Portfolio steht. „Es ist uns wichtig, dass wir die Interessen in unseren Teams aufnehmen und hier eine Expertise aufbauen – auch frühzeitig für zukünftige Mandate“, so die Managing Partnerin. Ihr und ihren Partnern ist es besonders wichtig, dass Menschen, die bei Oseon anheuern, sich offen und neugierig zeigen: erkennen, welche Debatten an der Schnittstelle zwischen Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stattfinden und wie die betreuten Unternehmen sich dazu positionieren können. Im konkreten Alltagsgeschäft sieht das dann so aus: Zeitungen lesen, Newsblogs abonnieren, Meinungen vergleichen, Themen entwickeln, Redakteure recherchieren und kontaktieren, Gastbeiträge schreiben.

Darüber hinaus lernen bei Oseon bereits Berufseinsteiger Kompetenzbereiche wie Account Management und Kundenführung kennen. Ob das remote geschieht oder am Flexi-Desk im Hamburger oder Frankfurter Büro, ist jedem selbst überlassen: Insgesamt will das Führungsteam ein Umfeld schaffen für PR-Talente, die eigenverantwortlich an unterschiedlichen Themen arbeiten und mit ihren Aufgaben wachsen wollen.

Manuela Moore

Tapio Liller

Oseon – Wie der Berufseinstieg auch in Teilzeit gelingt

2023 Oseon - Fotosafari Werkstatt-Tage

Berufseinstieg bei der Agentur Oseon: Manuel Tietze und Laura Müller haben als Trainees bei Oseon gestartet – Manuel in Voll- und Laura in Teilzeit. Wie der Berufseinstieg ablief, verraten die beiden im Interview.

Laura, wie kam es dazu, dass du dein Trainee-Jahr in Teilzeit absolviert hast?

Laura: Wie viele Menschen habe auch ich während der Corona-Pandemie mein altes Hobby wiederbelebt: das Reiten. Ich habe die Verantwortung für ein Pferd übernommen, was sehr zeitintensiv ist. Außerdem habe ich mir einen Welpen zugelegt, der natürlich viel Aufmerksamkeit und Erziehung benötigte. Mir war bewusst, dass das in einer 40-Stunden-Woche nur schwer möglich ist. Beides habe ich in der Bewerbungsphase bewusst kommuniziert.

Wie war die Reaktion auf Agenturseite?

Laura: Absolut positiv. In der Stellenausschreibung waren Voll- und Teilzeit als Option angegeben. Im Bewerbungsgespräch war dann auch Thema, dass Teilzeitstellen bei Oseon nichts Ungewöhnliches sind. So ist es dazu gekommen, dass ich mit 75 Prozent als Trainee gestartet bin. Prinzipiell ist die Ausgestaltung von Teilzeitmodellen bei Oseon recht flexibel. Ich entschied mich damals für eine Vier-Tage-Woche, sodass ich Freitags frei hatte und Mittwochs sechs, anstelle von acht Stunden arbeitete.

Reichen diese 75 Prozent – gerade in der lernintensiven Anfangszeit und um zum Berufseinsteiger bei der Agentur Oseon Fuß zu fassen?

Laura: Aus meiner Erfahrung: ja! Man muss allerdings gut organisiert sein und sich eng mit den Kolleg:innen abstimmen. Ich habe beispielsweise meine Aufgabenplanung für jede Arbeitswoche transparent mit meinen Teamleiter*innen geteilt. Das hat mir bei der Priorisierung der Aufgaben und der Abstimmung zu meiner Auslastung sehr geholfen. Mir hat außerdem das Mentoring, das jeder*r zum Berufseinstieg bei der Agentur Oseon bekommt, sehr viel gebracht. Meine Mentorin hat mir dabei geholfen, einzuschätzen, was ich in welcher Zeit schaffen kann und mir regelmäßig Kniffs und Tricks weitergegeben. Für mich hat sich das Traineeship als die richtige Alternative für eine weitere Qualifizierung herausgestellt. Ich hatte im Vorfeld noch darüber nachgedacht, ein Fernstudium in Unternehmenskommunikation und PR zu machen, aber ich habe in der Praxis dann so viel gelernt, dass ich davon abgesehen habe.

75 Prozent Arbeit bedeuten auch 75 Prozent Gehalt? Kommt man damit aus?

Manuel: Trainees in Vollzeit verdienen bei Oseon 2.500 Euro brutto, das ist etwas mehr als der Durchschnitt in Agenturen. Junior-Berater*innen starten bei uns mit 3.000 Euro brutto.

Manuel, du hast wie Laura im Sommer 2022 als Trainee bei Oseon gestartet, allerdings in Vollzeit. Was hat dich an dem Job gereizt?

Manuel: Ich habe einen recht klassischen Werdegang: Bachelor in Kommunikationswissenschaft, Master in Kommunikationsmanagement und Praktika in Netzwerkagenturen und NGOs. So hat sich herauskristallisiert, dass ich in einer eher kleineren Agentur im Bereich PR arbeiten möchte, am liebsten mit Tech-Fokus. Und genau das habe ich bei Oseon gefunden.

Wie liefen Bewerbung und Einstellung ab?

Laura: Ich fand ihn erfrischend abwechslungsreich. Schon in der Stellenausschreibung standen Denkanstöße, welche Inhalte für das Motivationsschreiben interessant sein könnten – zum Beispiel, was den oder die Bewerber*in an der Kommunikation fasziniert und warum man denkt, dass man hier Fuß fassen kann.

Manuel: Mir hat gefallen, dass man schon in der Bewerbungsphase die Chance hatte, das gesamte Team kennenzulernen. Es gab einen Chemistry Check mit der kompletten Agentur. Das war natürlich erst einmal recht overwhelming. Aber es hat mir meine Entscheidung leicht gemacht. Auch die Informationen darüber, dass der Berufseinstieg bei Oseon recht flexibel ist und man schnell Verantwortung übernehmen kann, waren für mich ein Pluspunkt. Das Traineeship ist zum Beispiel auf ein Jahr angelegt, man kann aber auch schon früher Junior-Berater*in werden. Nach gut vier Monaten hatte ich zusammen mit meinem Chef einen New-Business-Pitch, der zum Erfolg führte – da wächst natürlich die Motivation.

Bei euch beiden war das nach einem halben beziehungsweise dreiviertel Jahr der Fall. Was hat sich nach dem Berufseinstieg bei der Agentur Oseon für euch geändert?

Manuel: Man arbeitet jetzt noch selbständiger. Am Anfang war meine Mentorin als Vertrauensperson die wichtigste Stütze, sie hat mir geholfen, mich zu sortieren und Aufgaben zu priorisieren.

Laura: Das vierwöchige Onboarding-Programm und die Trainings am Anfang sind sehr strukturiert. Sie beinhalten zum Beispiel ein Schreibtraining, da unsere Chef*innen großen Wert auf qualitativ hochwertige Texte legen. Trotz des umfangreichen Trainingsangebots hatten wir auch direkt nach unserem Onboarding schon eigene Aufgaben wie kleine Pitches bei Journalist*innen inklusive Recherche, Umsetzung und Reporting oder Workshops mit Kund*innen. Im Moment haben wir noch keine Führungsverantwortung für eigene Kund*innen, aber darauf möchte ich gerne hinarbeiten.

Laura Müller

Manuel Tietze